Montag, 16. September 2024
Abreise
Samstag, 14. September 2024
Vorbereitungen Rückflug
Freitag, 13. September 2024
Tag 24: Arica
Donnerstag, 12. September 2024
Tag 23 : Arica Hotel-Baumarkt-Hotel
Wir sind ständig zwischen Baumarkt und Hotel unterwegs. Im Baumarkt werden wir schon wie Stammkunden herzlich begrüßt. In Arica gibt es nicht viel zu tun und Falko füllt die freie Zeit mit kreativen Optimierungen der Fahrradverpackung. Ich verbessere dadurch mein Spanischvokabular: Hammer, Schraubenzieher, Säge und Luftentfeuchter, um nur einige zu nennen. (Übrigens: hier scheint man nicht die billigen Holzzollstöcke zu kennen, sondern man arbeitet hier nur mit hochprofessionellen teuren Massbändern oder man hat mir als Tourist nur das teure Zeug gezeigt.)
Transportiert wird alles in Uber-Taxis. Was man alles in diesen chinesischen Kleinwagen transportiert bekommt ist fantastisch. Typisch deutsch hatte ich (natürlich unnötige) Bedenken, dass uns der Uberfahrer nicht mitnehmen würde. Hier wird alles sehr locker gesehen und der Uberfahrer hat auch beim Verstauen geholfen.
Soweit laufen die Rückflug-Vorbereitungen gut. Aber die hohe Luftfeuchtigkeit macht uns Sorgen wegen der Fahrradkartons. Das Wetter ist recht kalt und feucht. Das Hotel hat weder Heizung noch Klimaanlage. Die Sonne zeigt sich nachmittags für ein paar Stunden. Vieleicht hat Falko ja noch eine weitere kreative Optimierungsidee.
Montag, 9. September 2024
Tag 22: Arica
Kein Fahrradfahrtag. Trotzdem geht der Wecker um 6.45, damit Falko in Ruhe als Erster beim Frühstück seinen Kaffee genießen kann.
Ich lasse ihn alleine gehen und drehe mich nochmals genüsslich im Bett um.
7.30 ist Sonnenaufgang, aber heute ist es komplett bewölkt. Wir haben gestern Glück gehabt, die tolle Bergabfahrt noch bei gutem Wetter fahren zu können.
Auch wenn wir heute nicht Fahrrad fahren, der Tag ist vom Fahrrad bestimmt: zuerst gehen wir zum chilenischen Zoll, um Herauszufinden, wie wir nächsten Montag 5.00 früh unsere Fahrräder wieder für die Ausreise "de-registriert" bekommen. Falko ist immer noch etwas "ungehalten" , dass Chile das erste Land ist, dass bei unserer Einreise auf der offiziellen Registrierung unserer Fahrräder besteht. Ohne Nachweis, dass wir die Fahrräder auch wieder mitnehmen, würde man uns wahrscheinlich die Ausreise verweigern.
Unser Problem: wir fliegen morgens früh von Arica nach Santiago de Chile - also ein nationaler Flug. Wie sollen wir da einen Zollbeamten erwischen, der uns die "Ausreise" unserer Fahrräder bestätigt?
Also auf zum Zollamt Arica. Ich habe schon etwas Panik, wie ich das mit meinen beachränkten Spanischkenntissen korrekt erklären soll. Aber die Lösung scheint ganz einfach: der Zollbeamte am Flughafen übernachtet dort. Wir sollen Montags früh einfach laut genug gegen die Tür hämmern. Bin sehr gespannt, ob das klappt...
Auch der nachmittagliche Baumarktbesuch war sehr interessant: ich habe die spanischen Vokabeln für MFD-Platte, zuschneiden, Schrauben, Holzleiste und Holzleim gelernt.
Falko ist die nächsten Tage beschäftigt um die Transportboxen für die Fahrräder zu optimieren. Ich werde mich die nächsten Tage nur auf Erholung konzentrieren.
Tag 21: Putre -Arica
Da ich gestern zu müde zum Blogschreiben war, hole ich das heute gut ausgeruht nach:
In Putre hatte ich noch ein bischen auf "lockeres Herabrollen" von 3600 Hm auf Meerniveau gehofft. Kleinere Bedenken aufgrund der Länge (140 km), den zusätzliche 840 Hm bergauf und der Information, dass es direkt hinter Putre Richtung Arika eine Baustelle gibt, wo die Fahrbahn immer nur einseitig freigegeben werde., habe ich einfach verdrängt. Da haben wir nicht im geringsten erahnt wie schlimm es werden sollte und wie lang diese Baustelle sein würde. Als wir nach 7 km und 300 Hm wieder auf Asphalt fuhren dachten wir: top, das war es. Ab jetzt läuft es....
Eine Fehleinschätzung, die wir im Verlaufe der folgenden 19 km noch mehrmals machen sollten, denn "Nach der einspurigen unasphaltierten Passage" war über insgesamt 26 km immer wieder "Vor der nächsten einspurigen unasphaltierten Passage"... das ist so demotivierend. Als wir um knapp 12.00 mittags dann wirklich das Ende der Grossbaustelle erreicht hatten, waren wir fix und fertig, hatten ca. 500 der prognostizierten 840 Hm bergauf auf Rumpelstrassen geschafft und hatten bis zum Ziel noch gut 110 km vor uns. Immerhin waren wir zu diesem Zeitpunkt immer noch auf 3450 m Höhe, die Wahnsinnsbergabfahrt lag also noch vor uns. Wenn man dann feststellt, dass man aufgrund des starke Gegenwindes beim Bergabfahren nicht Bremsen, sondern trotzdem in die Pedale treten muss, dann geht es ganz schön aufs Gemüt. Aber es half nichts, wir mussten weiter.
Nur mit Fotopausen sind wir dann bis 18.00 in wahnsinnig schöner Landschaft durchgefahren. Die unheimliche Weite und die faszinierende Landschaft sind atemberaubend, das kann man auf den Fotos gar nicht realistisch abbilden.
Als wir dann gegen 18.00 völlig ausgelaugt im Hotel eingecheckt sind, war ich so froh, dass wir es vor dem Sonnenuntergang geschafft hatten - um dann in Arica festzustellen, dass am Pazifik der Sonnenuntergang eine Stunde später stattfindet als im Gebirge. Ich war einfach nur glücklich angekommen zu sein.
Tag 21: Putre - Arica
Bei der Planung bin ich von einer durchgängigen Asphaltstrasse ausgegangen. Das hier ist das Gegenteil. Unser Vorankommen ist unterirdisch langsam. Schlimm ist auch, dass vor unseren Augen die letzten verbliebenen Asphaltabschnitte abgetragen werden.
Bis zur Mittagszeit haben wir etwas über 20km geschafft, weit über 100km sind noch zu fahren. Die Straße ist am Steilhang trassiert und verläuft mit steilen Anstiegen zwischen 3500m und 3800m auf und ab. Wenn wir eine Strecke von 500m bergab im Schritttempo rollen können, empfinde ich es als geschenkte Strecke, Schieben wäre unangenehmer.
Samstag, 7. September 2024
Tag 20: Parinacota - Putre
Vom Fenster unserer Untetkunft kann ich die Straße nach Arica sehen, und was ich da sehe, ist Folgendes; oben am Hang die Straße mit den LKW in Richtung Süden. Die Straße ist 120m oberhalb meines Standorts. Zwischen mir und der Straße ist ein Graben, da geht es über 50m runter. Das verheißt für morgen nichts Gutes.
Tag 20: Parinacota - Putre
Heizung, Dusche, Handtücher, frische Bettlaken, Ablageflächen, Toilettenpapier... ich kann es kaum fassen, was unsere Unterkunft in Putre bietet und auf was wir die letzen 2 Wochen verzichtet haben. Ich bin einfach nur glücklich und zufrieden.
Nachdem wir es gestern doch nicht bis Putre geschafft haben (der Grenzübertritt hatte uns weit über 2 Stunden gekostet) und wir gestern in Parinacota gestrandet sind, hatten wir heute einen angenehmen kurzen Tag nach Putre in faszinierender Landschaft. Wir sind nun nur noch auf 3500 Hm und man sieht die Veränderungen in der Landschaft: war es auf 4500 Hm karg, felsig und wüstenartig gibt es hier schon viel mehr Grün, so dass wir nun auch die ersten Kuh- und Schafsherden entdecken konnten. Auf größeren Höhen gibt es nur Llama- und Alpaka- Herden und zwischendurch sieht man noch die wilden Vicuniaherden.
Putre ist ein relativ reiches Örtchen, da hier der Ausgangspunkt vieler Touristen für Bergbesteigungen ist. Der Unterschied zu den Dörfern, welche wir die letzten Wochen bereist haben ist gigantisch, so auch das Angebot an Essensmöglichkeiten und damit automatisch auch die Preise. Das Preisniveau ist fast europäisch und liegt Faktor 5 (Übernachtung) bis 15 (Essen) über dem Preisniveau des bolivianischen Altiplano.
Einen Ruhetag hier in Putre einzulegen haben wir aber verworfen, da der Wind ab Montag wieder stärker werden soll. Schon heute haben wir den starken und eisigen Gegenwind gespürt und obwohl wir 1000 Hm herunterradeln durften, mussten wir trotzdem gegen den heftigen Gegenwind ankämpfen.
Morgen möchten wir 140 km schaffen, da es zwischen hier und unserem Ziel Arica keine Übernachtungsmöglichkeit gibt. Bei 3500 Hm bergab klingt es erstmal machbar, leider sind dafür auch noch 850 Hm bergauf zu bewältigen ...
P.S.: Einen fürchterlichen Nachteil des plötzlich angenehmeren Komforts will ich nicht verschweigen. Der erste Spiegel im Bad nach 2 Wochen.... erschreckend!
Freitag, 6. September 2024
Tag 19: Tambo Quemado- Parinacota
Donnerstag, 5. September 2024
Tag 18: Sajama - Tambo Quemada
Tambo Quemado: Warten auf den Grenzübergang nach Chile. Bei Google Maps findet man den Ort als "Jancoaque" und laut Google Maps sind es bis zur Grenze noch 8 km. Google Maps und Bolivien passen nicht immer gut zusammen....
Wir haben beschlossen noch eine Nacht in Bolivien zu bleiben. Wir sind jetzt direkt vor der Bolivianischen Mautkontrollstation auf 4350 Hm in dem letzten Dorf vor dem Grenzübergang. Hier gibt es eine Vielzahl an Hostels und kleinen Shops für die Trucker. Diese Grenze ist die wichtigste Versorgungsroute zwischen Chile und Bolivien. Vom chilenischen Arica wird quasi das Bolivianische Hochland inklusive La Paz versorgt. Laut Internet-Reiseberichten ist die Einreise nach Chile aber ein größeres Zeitproblem. Zu einem ist der chilenische Grenzposten erst in 8 km Entfernung auf 4650 Hm (das bedeutet für uns mit dem Fahrrad ca. 2 Std. fahren im Niemandsland) und dann sollen die Chilenischen Einreiseprozesse gerne mal mehr als 2 Stunden an diesem Grenzübergang dauern. Chile hat sehr strenge Einreisekontrollen und es wird wohl jedes Gepäckstück scharf kontrolliert. Auch benötigen wir ein Einreiseformular für Chile, was möglichst vorab online beantragt werden sollte. Hier wird besonders auf die Einfuhr von Lebensmitteln geachtet. Wir glauben/hoffen zwar nicht das es mit unseren Energie-/Müsliriegeln und den dehydrierten Treckingmahlzeiten ein Problem gibt. Aber wir sind lieber Vorsichtig: da wir etwas Angst haben bei Dunkelheit an der chilenischen Grenze ohne Verpflegung auf 4650 Hm zu stranden, verlegen wir den Grenzübergang auf morgen Vormittag und hoffen es dann ohne Zeltnacht bis zur ersten chilenischen Ortschaft Putre in 72 km zu schaffen.
Jetzt warten wir in unserem Zimmer auf die Abendessenszeit. Draußen warten macht keinen Sinn. Es gibt keine Möglichkeit sich z.B mit einem Cafe oder Tee die Zeit zu vertreiben. Außerdem ist es sehr windig und staubig. Der angenehmste Ort zu warten ist unser kleines, kaltes Zimmer. Um ca. 19.00 werden wir schauen, welcher Laden was Warmes zum Abendessen Anbieter. Dann werden wir auch erst erfragen können, ob es neben frittiertem Hühnchen noch andere Möglichkeiten gibt. Gestern in Sajama hatten wir zum ersten Mal Llama gegessen. Es ist ein etwas bitterer Geschmack, war nicht so mein Fall. Gegessen und gefrühstückt hatten wir in unserem Hostal und hatten damit viel Glück. Als wir sagten, wir würden gerne das Abendessen nehmen, wurde uns gesagt: Punkt 19.30 im Gemeinschaftsraum einfinden. Und um Punkt 19.30 kam sofort eine wirklich leckere Gemüsecremesuppe, danach das Stück Llama mit Reis und Gemüse (Karotten, Broccoli und Blumenkohl.....die Gemüseauswahl empfand ich als typisch deutsch) und als Nachtisch Banane mit Karamellsosse und Schokostreusel. Das war mit Abstand das beste Essen der letzten 14 Tage. Und dann morgens noch ein Frühstück mit Brot und Spiegeleiern. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Seit Uyuni hatten wir nur Kekse und selbstgemachten Tee gefrühstückt.
Für morgen früh haben wir uns wieder mit Keksen eingedeckt....
Mittwoch, 4. September 2024
Tag 17: Juchus Huaylla - Sajama
Tag 17: Juchus Huaylla - Sayama
Dienstag, 3. September 2024
Tag 16: Turco - Juchus Huaylla
Tag 16: Turco - Juchus Huaylla
80 km ohne Gegenwind und bei gutem Wetter. Das war ein guter Tag. Wir sind heute auf den schneebedeckten Nevado Sajama, den höchsten Berg Boliviens, zugefahren. Wunderschön. Eigentlich war geplant im Nationalpark Sajama 2 Tage zu verbringen. Aber die Sache mit der Ernährung und der Unterkunft hier auf dem Altiplano ist stark optimierungsfähig und wir benötigen dringend einen Wechsel. Wir hoffen nun auf Chile. Zur Grenze sind es von hier nur 36 km und 700 Hm. Aber zur ersten chilenischen Unterkunft sind es noch 101 km und über 1100 Hm.
Wir werden morgen entscheiden, ob wir direkt nach Chile weiterfahren oder noch in den Sayama Nationalpark hineinfahren.
Immerhin soll das Wetter morgen so werden wir heute. Das ist eine gute Nachricht.
Montag, 2. September 2024
Tag 15: Corque - Turco
Hagelschauer: das heutige Highlight war das Hagelschauer beim Mittagessen. Nachdem es schon Nachts immer wieder Eisregen gab, sind wir morgens bei bedecktem Himmel los und wir konnten den Morgen über die grauen Regenwolken von Süden heranziehen sehen. Was ich nicht begreife: der Wind kommt immer von Nordwest, aber die Regenwolken kamen aus Süden. Egal: wir hatten rechtzeitig unser Regenzeug parat. Erwischt hat es uns, als wir gerade am Strassenrand unsere mitgebrachten "Treck'NEat Käsenudeln" aus der Plastikverpackung gegessen hatten. Aber auch wenn der eisige Hagel unangenehm war, er war nur kurz und so konnten wir einigermaßen trocken zu unserem heutigen Zielort Turco kommen.
Die Unterkunft hier ist wiedermal absolut basic, aber wir sind froh überhaupt ein Dach über dem Kopf zu haben. Draußen hagelt es nämlich gerade wieder- kurz aber heftig. Bin gespannt wie es morgen weitergeht. Laut Wetterbericht soll es besser werden, aber laut Wetterbericht sollte es ab heute Mittag auch keinen Niederschlag mehr geben.
Weiteres Highlight: wir haben heute Flamingos gesehen. Leider gibt es hierzu keine Handyfotos, da das Gefieder zu weit weg war. Trozdem super.