Nach 5 Tagen sind wir zurück in der Welt der asphaltierten Strassen. 5 Tage auf Salz- Schotter- oder Sandpisten. 5 Tage ohne Dusche. 5 Tage ohne geregelte Mahlzeiten. Das war ganz schön hart. Die ersten 2 Tage über den Salar de Uyuni waren noch super: 150 km über relativ glatt gefahrene Salzpiste inkl. einer geplanten Zeltnacht. Alles wunderschön. Aber die kommenden 3 Tage und 3 Nächte hatten es in sich. In Llica hatten wir wenigstens noch Strom in unserer Unterkunft (keine Dusche, keine Heizung, Gemeinschaftstoilette) und als Abendessen gab es frittierte Kartoffel mit frittierten Hühnchen und Reis (keinerlei Alternative möglich). Am Folgetag haben wir nur gut 20 km über eine Sandpiste geschoben. War das anstrengend: teilweise mussten wir zu zweit ein Fahrrad durch den Sand schieben. Alleine konnte man die schweren Fahrräder oft nicht bewegen. Und die Anstrengung auf gut 3600 Hm geht richtig auf den Kreislauf: an besonders schwierigen Stellen mussten wir nach 10m schieben anhalten um uns von der Anstrengung zu erholen. Das war richtig heftig. Und dann mussten wir mitten im Nirgendwo zelten. Am nächsten Morgen weiter über den kleineren und touristisch unbekannten Salar de Coipasa. Ich hatte mich so sehr auf die einfache Fahrt über den Salar gefreut, musste aber feststellen: dieser Salar ist ganz anders als der bekannte Salar de Uyuni. Während der letztere aussieht wie ein riesiges "Siedler von Catan"-Spiel mit seinen gleichmässigen 5 -oder 6- Ecken und total trocken und glatt gefahren ist, ist der kleinere Salar im Norden an vielen Stellen viel nasser und matschiger, ähnlich wie auf einer Skitalfahrt an einem Nachmittag Mitte April. Und da wo er nicht matschig ist, da ist er wie eine unebene pustelige Fläche. Anstrengend.
Und dann schaffen wir es doch bis zum Zielort Coipasa. Um dort festzustellen: Übernachtung ohne Strom, ohne Dusche, ohne Heizung, ohne..., und im Ort keine Essensmöglichkeit. (Auch wenn Google Maps ein Restaurant anzeigt.) Immerhin gab es in dem einzigen Tante Emma Laden des 1000 Einwohner Dorfes eine Instant Nudelsuppe zu kaufen. Und heute haben wir dann die letzten 35 km auf nicht asphaltierer Strasse nach Sabaya geschafft. Wir haben ein Zimmer mit Dusche und Strom. Und "Restaurants" gibt es auch mit folgendem Gericht: frittierte Kartoffel mit frittierten Hühnchen und Reis. Diesmal sogar mit zusätzlichem Spiegelei. Wir sind wirklich glücklich. Total erschöpft, aber glücklich. Das waren harte 5 Tage. Aber gleichzeitig haben wir die faszinierende Landschaft erlebt und sehr, sehr freundliche, hilfsbereite und kommunikationsfreudige Menschen getroffen. Das ist ein Erlebnis. Ich würde wiederkommen, allerdings dann ohne Fahrrad.
Auch heute gab es am Straßenrand freundlich interessierte Beobachter:
Schön zu hören, dass Ihr wieder zivilisatorischen Anschluß habt. Hoffe, dass der Reisekomfort für den weiteren Weg dadurch wieder steigt...
AntwortenLöschenRespekt nochmal für die TorTOUR!
LG aus Mettingen