Schon beim Start in El Carmen war es kalt. Erst dachte ich noch, dass es mit der Zeit besser wird. Das Gegenteil war der Fall. Wir fahren auf der RN9 Richtung Norden nach San Salvador der Jujuy. Je näher wir der Stadt kommen, umso mehr Verkehr ist unterwegs.
Irgendwann haben wir beschlossen, die Haupstrasse zu verlassen und auf Nebenstraßen weiter zu fahren. Ich nenne die Straßen "Nebenstraßen ", weil sie neben der Hauptstraße verlaufen. Das queren der RN9 geht am besten über eine der vielen Brücken.
Kaum liegt S.S. de Jujuy hinter uns, nimmt der Verkehr spürbar ab. Vor zwei Jahren sind wir auch hier über Nebenstraßen parallel zur RN9 gefahren, diesmal nicht. Auf der RN9 geht es schneller. Unterwegs teilt uns ein Einheimischer freudig mit, dass dies der erste Regen seit drei Monaten sei. Ich versuche, mich mit ihm zu freuen.
Bei dem Ort Lozano steht seit 2020 eine moderne Tankstelle, die mit Verkaufsraum, Kaffebar und Sitzecke so gar nicht in die Gegend passt. 2022 saßen wir draußen auf einem der roten Sessel in der Sonne und haben eiskalte Cola getrunken. Heute sitzen wir drinnen und wärmen uns an der Kaffeetasse. Die Frau vom Nachbartisch fragt wo wir heute noch hinfahren. Als sie erfährt, dass wir nach Volcan fahren, ruft sie ihre dort lebende Mutter an und fragt, wie das Wetter dort sei. Antwort: kalt und neblig, hoffentlich regnet es noch.
Auf der RN9 treffen wir Cha Junho als Südkorea. Er ist in Bogota gestartet und über Atacama und Purmamarca auf dem Weg nach Süden. Sehr angenehme Person.
Heute morgen sind wir in El Carmen auf einer Höhe von 1140m gestartet, Volcan liegt auf 2085m. Kurz vor Volcan müssen wir in Serpentinen einen namenlosen Pass überqueren, der auf 2185m liegt. Vor 2 Jahren war unser Hauptgegner die Hitze. Diesmal kämpfen wir gegen die Kälte. Mit 10°C ist es nicht dramatisch kalt, aber der eisige Wind macht uns das Leben schwer. Wir versuchen uns im Nebel nicht aus den Augen zu verlieren, was gar nicht so einfach ist..
Am frühen Nachmittag haben wir die Passhöhe erreicht. Bevor wir die restlichen 5km nach Volcan bergab radeln, brauche ich ein paar Minuten zum durchatmen. Alter, bin ich fertig!
In Volcan haben wir uns eine der besten bzw. einzigen vorhandenen Unterkünfte gesichert, ein über airbnb gebuchtes Zimmer. Da keine anderen Gäste im Haus sind, haben wir das Bad ganz für uns alleine. Und warm wird es es so langsam auch.
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