Sonntag, 4. September 2022

Tag 13: San Antonio de los Cobres

Da wir uns heute in San Antonio de los Cobres erholen, bleibt Zeit sich mit dem Tren de los Nubes zu beschäftigen. Gestern sind wir unter dem Viaducto la Polvorilla her geradelt. Das Viaduct hat eine Höhe von 63m über der ruta40 und ist 224m lang. Es ist das höchstgelege Viaduct der Welt. Zweifellos eine großartige Ingenieurleistung. Das Viaduct steht seit etwa 100 Jahren in der Puna und trotzt Temperaturen von -25°C bis +35°C. Wir in Deutschland kriegen es nichtmal gebacken, unsere Autobahnbrücken in Schuss zu halten. 
Heute ist das Viaduct die Endstation des Tren de los Nubes, die weitere Bahnstrecke Richtung Chile ist längs stillgelegt. 
Die Bezeichnung "Tren de los Nubes" (Zug zu den Wolken) basiert wie so vieles im Leben auf einem Missverständnis. Der Zug führt nämlich nicht in die Wolken, sondern in die Höhen der Anden. Und hier, in San Antonio de los Cobres gibt es auch keine Wolken am Himmel. Oder nur sehr selten.
Der Name wurde von einem Journalisten geprägt, der im Zug geschlafen hat, dann aber auf dem Viaduct seinen Kopf aus dem Fenster gehalten hat und im weißen Rauch dem Dampflokomotive gerufen hat: wir sind ja in den Wolken! 

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